Collegium Vocale Strasbourg Ortenau

2017 Händel Beethoven

Das Dettinger Te Deum

von Georg Friedrich Händel ist ein glanzvolles Beispiel dafür, wie Händel den Ton für festliche Anlässe auf unerreichte Weise treffen konnte. Dem erhabenen Charakter des offiziellen Werks wird von Händel mit einem ausführlichen Gebrauch von Pauken und Trompeten Ausdruck verliehen. Sanftere und ernstere Sätze ergänzen das Werk wirkungsvoll.

Die Grundlage für die vorliegende kritische Ausgabe des Werks bildet das in London überlieferte Autograph, aus dem Händel vermutlich die Erstaufführung geleitet hat. In der Edition wird zudem die ursprüngliche Schlussfassung des Chores „Make them to be number’d“ veröffentlicht, in der Händel eine dichtere und stringentere Satzführung anstrebt.

Bereits mit 20 Jahren bearbeitete Mendelssohn große Werke Händels für die Berliner Singakademie – darunter auch das Dettinger Te Deum – und passte sie den Ansprüchen seiner Zeit an. So behielt er den ursprünglichen Notentext weitgehend bei und ergänzte dafür einen kompletten neuen Bläsersatz. Ein besonderer Aspekt stellt die von Zelter erstellte deutsche Textfassung dar, die unter anderem auch beweist, wie wichtig und beliebt das Dettinger Te Deum in Mendelssohns Zeit war.

Messe in C von Ludwig van Beethoven

Die erste der beiden Messvertonungen Beethovens ist in ihrer subjektiv-bekenntnishaften Tonsprache ausgesprochen modern und zukunftsweisend. Sie erschließt dem liturgischen Text ganz neue Ausdruckswelten. Sie ist keine Vorstufe zur Missa solemnis, sondern ein eigenständiges Werk, das für die Weiterentwicklung der Messenkomposition im 19. Jahrhundert Maßstäbe gesetzt hat. Ihre Neuartigkeit, die dem Komponisten selbst bewusst war („Von meiner Meße wie überhaupt von mir selbst sage ich nicht gerne etwas, jedoch glaube ich, daß ich den text behandelt habe, wie er noch wenig behandelt worden“), eröffnete einen bis dahin nicht gekannten, zeitgemäßen Zugang zum Glauben, der noch heute aktuell ist. Carus legt dieses wichtige Werk der Kirchenmusikgeschichte in einer neuen kritischen Edition des Beethoven-Experten Ernst Herttrich vor.